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Schleuse Rothensee

Der Kontrollturm der Schleuse mit Aussichtsturm.
Jörg Schönebaum
Bild vergrößernDer Kontrollturm der Schleuse mit Aussichtsturm.

Bis 2001 erfolgte die Verbindung zwischen Mittellandkanal und Elbe lediglich über das Schiffshebewerk Rothensee, dessen Beförderungskapazität allerdings aufgrund der Trogmaße auf kleinere Binnenschiffe begrenzt ist. Um aber auch Großmotorgüterschiffen und Schubverbänden die Anbindung von der Elbe über den Rothenseer Verbindungskanal zum Mittellandkanal zu ermöglichen, wurde wenige hundert Meter weiter westlich des Schiffshebewerkes eine modernere und größere Schleusenanlage errichtet, die im Mai 2001 ihren Betrieb aufnahm.

Diese Schleuse Rothensee ist als Sparschleuse konzipiert worden, um den Wasserverbrauch der Schleuse und die Wasserspiegelschwankungen aus Schwall und Sunk zu reduzieren. Neben der Schleusenkammer wurden drei gestaffelt übereinander angeordnete Sparbecken gebaut, durch die eine gut 60%ige Wasserersparnis erzielt werden kann. Die restlichen 40% des Kammerinhaltes werden bei der Talschleusung in die untere Haltung abgeleitet und durch fünf gewaltige Pumpen, die jeweils 3,50 m³ Wasser in der Sekunde bewegen können, in den Mittellandkanal zurückgepumpt. Die Schleuse Rothensee hat eine maximale Hubhöhe von ca. 18 m.

Die Schleusenkammer ist ca. 12,50 m breit und 190 m lang und damit groß genug, um derzeitig verkehrende größere Binnenschiffe zu befördern. Den oberen Abschluss der Schleusenkammer bildet ein Zugsegmenttor mit einseitigem hydraulischen Antrieb. Am Unterhaupt, also an der Elbausfahrt, ist wegen der stark wechselnden Wasserstände ein 21,40 m hohes Stemmtor eingebaut, so dass eine Ein- und Ausfahrt der Schiffe bei jedem Elbpegel möglich ist.

Auf dem Dach des Schleusensteuerstandes wurde außerdem eine Besucherplattform eingerichtet, von der aus man in 13 m Höhe über dem Wasserspiegel des Mittellandkanals die Schleusenanlage, aber auch die Umgebung wie zum Beispiel die Trogbrücke besichtigen kann.

Technische Daten
Bauart Sparschleuse
Bauzeit 4 Jahre
Inbetriebnahme Mai 2001
Abmessungen  
 Länge 190 m
 Breite 12,50 m
 Hubhöhe 10,45 - 18,46 m (abhängig vom Elbwasserstand)
Wasserersparnis ca 60%
Pumpwerk 5 Pumpen mit je 3,5m³/s = 17,5 m³/s
Schleusentore  
 Höhe Untertor 21,40 m (Stemmtor)
 Höhe Obertor 5,10 m (Zugsegmenttor)
Bauleistungen  
 Stahlbeton ca. 170.000 m³
 Erdbewegungen ca. 1.900.000 m³
 Stahlwasserbau- konstruktionen ca. 800 t
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